Spanischer Titel: Las vidas posibles de Mr. Nobody Griechischer Titel: Ο κανένας Russischer Titel: Господин Никто Originaltitel: Mr. Nobody
Alternative Titelvarianten: O kanenas
Drama – Kanada, Belgien, Frankreich, Deutschland Produktionsjahr: 2007 Filmlänge: 139 Minuten
Regie: Jaco Van Dormael Buch: Jaco Van Dormael Kamera: Christophe Beaucarne Musik: Pierre van Dormael
Filmbeschreibung:
Im Jahr 2092 hat die Menschheit den Tod überwunden. Der einhundertachtzehn Jahre alte Nemo Nobody blickt als letzter Sterblicher zurück auf sein Leben, kann sich aber nur noch schwer erinnern: Nach der Trennung seiner Eltern steht der junge Nemo vor der Wahl, bei seinem Vater zu bleiben oder mit seiner Mutter auszuwandern – wie wird er sich entschieden? Drei Mädchen haben den Jungen bisher begleitet, alle drei interessieren ihn. Welche ist die Liebe seines Lebens? Solange Nemo sich nicht entscheidet, bleiben ihm alle Möglichkeiten offen ... Als alter Mann blickt er nun zurück auf drei Varianten seines Lebens und weiß: Jedes einzelne verdiente es gelebt zu werden ...
»Mr. Nobody« befaßt sich in einer phantastischen Geschichte mit den Schwierigkeiten und Auswirkungen von Entscheidungen. Die Geschichte erzählt dabei von einem neunjährigen Jungen, Nemo Nobody, welcher auf einem Bahnhof wählen muß, ob er nach der Scheidung seiner Eltern mit seiner Mutter mitgehen oder bei seinem Vater bleiben will. Während des Überlegens bildet Nemo diverse Charaktere, unter anderem sich selbst, die in der Darstellung vor einem Szenenwechsel, zwischen den unterschiedlichen Szenarien, stets wieder ab- und aufgebaut werden. Bei seinen Gedankengängen zur besten Entscheidung verläßt sich der Junge auf seine Allwissenheit der Dinge, über welche er verfügt, da er von den »Engeln des Vergessens«, welche laut Erzählung allen Kindern vor deren Geburt ihr Wissen nehmen, übersehen wurde. Dieser Faktor ermöglicht dem Jungen sehr ausgeprägte Darstellungen seiner möglichen Zukunft, welche er in gewisser Weise auch tatsächlich erlebt. Dies zeigt sich, da der Protagonist beim Wechsel der Szenarien – der häufig geschieht, um die Unentschlossenheit darzustellen – selbst Verwechslungen anstellt. Es gibt im Laufe des Vorganges der Entscheidungswahl drei Grundideen, zwischen denen der Hauptcharakter wechselt. Während dieser bringen erneute Entscheidungen teilweise Ergebnisse, welche Nemo nicht gefallen, so daß er zurückspult und andere Versionen ausprobiert, es bleibt jedoch bei den Ursprüngen. Die drei Möglichkeiten unterscheiden sich insbesondere dadurch, für welches der drei Mädchen, Anna, Elise oder Jeanne, die er aus seiner Heimatstadt kennt, er sich später entscheiden wird. Anna lernt Nemo näher kennen, als er zunächst seiner Mutter folgt, Elise trifft er, während er sich um seinen Vater kümmert, und seine Beziehung mit Jeanne ist Ergebnis einer Eskalation, als der Weg mit Elise zunächst nicht funktionieren will. Letzterer Weg stellt hierbei dar, wie die verschiedenen Gedankengänge einander beeinflussen, denn er trifft die Entscheidung, sich Elises Verhalten ihm gegenüber in derart großem Rahmen gefallen zu lassen, in vielen Punkten seiner Mutter wegen. Während er mit Anna zwar reichlich Trennungen miterlebt, aber sich zum Ende dieses Szenarios hin in einer sehr glücklichen Position wiederfindet, hat er mit den anderen beiden viel tiefgreifendere Probleme. Elises entstehende Depression beispielsweise entwickelt sich aus dem Zwang, mit der er sie beide auf die Beziehung zusteuerte. Die Erzählung des Filmes beginnt am Ende eines der drei Pfade, als Nemo, einhundertachtzehn Jahre alt, in einer Zukunft, in der die beinahe errungene Unsterblichkeit erzielt wurde, einem Journalisten von seinen Entscheidungen berichtet. Er versucht weiter, seinem Gesprächspartner zu erklären, daß sie beide nur Gestalten der Ideen des Jungen sind, dieser versteht jedoch nur wenig.