Tommy – Der Träumer
Alternative Titelvarianten:
Angel Square
Jugendfilm – Kanada
Produktionsjahr: 1990
Filmlänge: 105 Minuten
Filmbeschreibung:
Ein zwölfjähriger Junge lebt mehr in seiner Comic-Fantasie-Welt als in der Wirklichkeit. Als er mitansehen muß, wie der Vater eines Freundes zusammengeschlagen wird, sieht er seine Stunde gekommen und überführt den Täter. Ein sorgfältig ausgestatteter und bis in die Nebenrollen hinein überzeugend besetzter Film, der geschickt die reale und irreale Welt seiner Geschichte verbindet. Mit Spannung und Humor erzählt, stellt er sich ganz auf die Erlebnisfähigkeit und Lebenserfahrung junger Zuschauer ein.
Angel Square, das ist jener Platz vor der Schule eines kleinen kanadischen Städtchens, auf dem sich kurz nach dem Zweiten Weltkrieg die Jungenbanden ihre kleinen Scharmützel liefern. Die Gang des 12jährigen Tommy setzt dabei mehr auf Phantasie, um ihre körperliche Unterlegenheit gegenüber der brutaleren feindlichen Bande auszugleichen: kurzerhand pinkeln sie in ihre Wasserpistolen. Überhaupt lebt Tommy mehr in seiner Comic-Phantasie-Welt denn in der Realität. Jeden Morgen wacht er schweißgebadet unter einem Haufen Kriegs-Comics auf, deren Lektüre ihm wieder mal ein paar Albträume beschert hatte. Und seiner angebeteten Klassenkameradin Loretta schreibt er geheimnisvolle Briefe, die er mit Der Mystiker unterschreibt. Als eines Nachts der Vater seines jüdischen Freundes Sammy niedergeschlagen wird und die Polizei im Dunkeln tappt, sieht Tommy seine Stunde gekommen und stellt auf eigene Faust Ermittlungen an. Nach Kriegsabenteuern beflügeln nun die Detektivstories seine Phantasie, und nachdem er einigen falschen Fährten gefolgt ist, findet er doch noch die richtige Spur und kann den Täter entlarven. Kaum hat er dieses Abenteuer bestanden, taucht er schon wieder in eine andere Welt ein: er sieht sich mit Loretta wie einst Fred Astaire und Ginger Rogers über die Tanzfläche schweben.
Geschickt vermischt Anne Wheeler die realen und irrealen Ebenen ihrer Geschichte: wenn Tommy von seinen Kämpfen im Schützengraben träumt, dann sind seine Kameraden und Feinde die Jungen von nebenan, und Comic-Schriftzüge wie »Whowë und Sprechblasen nehmen der Szenerie ihren Schrecken; wenn er sich als Detektiv wähnt, dann wechselt Wheeler in schwarz-weiße Bilder, in denen Tommy und seine Freunde wie einst Humphrey Bogart durch die »Schwarze Serieë stapfen. Als es dann zur Sache geht, vermeidet die Regie geschickt jede Übererregung ihres jungen Zielpublikums: der Überfall auf Sammys Vater ist nur knapp angedeutet und zusätzlich durch Zeitlupe verfremdet. Selbst als Tommy von dem Übeltäter verfolgt wird, bleibt der Film seinem ruhigen Erzählrhythmus treu und verfällt nicht in aufpeitschende, harte Schnittfolgen.
Darsteller der Jungenrollen
Jeremy Radick(Tommy, 12 Jahre)
Geburtstag: 10.11.1976
Alter des Darstellers:
ungefähr 13 Jahre
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